An einem Freitag im Oktober hatte die 8CF Gelegenheit als Kunsthistoriker und Übersetzer in Aktion zu treten. Eine Galeristin hatte vier Drucke mit lateinischen Beschreibungen zum Weiterverkauf erworben und bat Mag. Walcher um eine Übersetzung der lateinischen Texte als Zusatzinformation für die Käufer.
Zuerst sahen sich die SuS mit Mag. Walcher die Darstellungen auf den Bildern genau an. Es handelt sich um vier Methoden des Fischfangs, die heute noch gebräuchlich sind (beispielsweise die Kormoranfischerei in China, Indien und Ländern Südostasiens). Die Entzifferung der Beschreibungen stellte die erste Schwierigkeit dar, doch nach einer anfänglichen Gewöhnungsphase an die alte Schrift gelang den Schülern und Schülerinnen dies recht gut. Der nächste Schritt war die Übersetzung der vier Bildunterschriften in Gruppenarbeit. All dies wurde mit viel Engagement und unter Zeitdruck – nur eine Unterrichtsstunde konnte abseits des Lehrplans dafür reserviert werden – bewerkstelligt!
Der Dank der Galeristin und eine – nicht pekuniäre – Belohnung war den Schülern sicher!

Kormoranfischerei
Anseris instar avem foelix habet India, Pisces,
Funiculo ingluvie adstricta, quae prendere novit.
Non glutire, sed in ripas adferre propinquas,
Evomere, atque Indis victum conferre perita.
Das glückliche/fruchtbare Indien hat einen Vogel gleich einer Ente,
der sich darauf versteht, Fische zu holen, wobei seine Kehle mit einem Seil zugeschnürt ist.
Er ist darin erfahren, sie (die Fische) nicht zu schlucken, sondern zu den nahen Ufern zu bringen, auszuspucken und den Indern als Nahrung zu bringen.

Muschelfischerei
Indi baccarum conchas fundo in maris imo
Ut quaerant, nares obstructi, auresque liqore
Uncti, demittunt e navi corpora, fune
Apprenso: in navem mox fune levantur eodem
Um die Perlmuscheln am tiefen Grund des Meeres zu suchen,
lassen die Inder, die ihre Nasen verstopft und die Ohren mit einer Flüssigkeit
getränkt haben, die Körper (der Taucher) aus dem Boot, wobei er ein Seil in der Hand hält.
Bald werden sie an demselben Seil ins Boot gehoben.

Nachtfischerei
Ludicra piscandi quaedam ars est: vespere mensae
insistit rutila fulgenti lampade cautus
Piscator, placidaque in stagni aut fluminis unda
lumen pisciculos adeuntes decipit astu.
Es gibt eine lustige Art zu fischen: ein listiger Fischer stellt sich
Des Abends auf ein Floß mit einer rötlich schimmernden Lampe,
und das Licht täuscht in der friedlichen Welle/im friedlichen Wasser eines Teiches oder Flusses die kleinen Fische, die herbeikommen, durch die List.

Thunfischfischerei
Parthenopaeae urbis Thunnus prope littora magnis
Tempore certo anni solet adventare catervis
Piscator conto tensa hos in retia pellit,
Fuscinula figit, vel acuti dente tridentis.
Nahe der Küste der Stadt Parthenopae (Neapel) kommt zu einer
Bestimmten Zeit des Jahres der Thunfisch in großen Schwärmen.
Der Fischer treibt sie mit einem Stab in die aufgespannten Netze und
spießt sie mit einem Angelhaken oder der Zinke eines spitzen Dreizacks auf.






„Die hart erarbeite Belohnung in Form von Schokoladesardinen«